Sonntag, 3. November 2013

Wie alles begann ...

Die Idee zu einem Forschungsaufenthalt im Ausland entstand schon Anfang 2011. Im Februar 2011 hatte ich meine Doktorarbeit eingereicht und bis zur Verteidigung im Juni waren noch ein paar Monate Zeit. Gleich nach der Einreichung ging es mit Barbara kurz nach Puerto Rico im Zuge einer Wissenschaftskonferenz. Danach waren Barbara und ich für 2 Monate in Berkeley/USA, wo Barbara an einem wissenschaftlichen Project arbeitete und ich mich auf meine Verteidigung vorbereitete. In dieser Zeit entwickelte ich auch meine Ideen um ein zukünftiges Forschungsprojekt, welches ich bei einem Experten im Ausland angehen wollte. Ursprünglich wollte ich ja nach Neuseeland und ein dortiger Experte war schnell ausfindig gemacht. Im Mai 2011 schrieb ich den Professor in Auckland/Neuseeland an und er war mit einer Zusammenarbeit einverstanden. Nun brauchte ich nur noch das Geld, um dort hingehen zu können. 
Als Wissenschaftler kann man sogenannte Anträge auf Forschungsmittel stellen. In diesen Anträgen beschreibt man das Forschungsvorhaben und schickt es zu bestimmten Geldgebern, z.B. Volkswagenstiftung oder Deutsche Forschungsgemeinschaft. Wenn diese Anträge von mehr oder weniger unabhängigen Gutachtern für herausragend befunden werden, dann wird in einem Gremium des Geldgebers über die Bewilligung der Forschungsgelder entschieden. Die Bewilligungsquote für solche Anträge kann so 10-40% betragen, je nach Eingangskriterien und Attraktivität des Forschungspakets. 
Kurzum, ich schrieb einen Antrag mit meinem Forschungsvorhaben und schickte es an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Die DFG finanziert nämlich Forschungsstipendien für ein umgrenztes Forschungsvorhaben im Ausland, welche der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen. Die Phase des Schreibens zog sich dann von Ende 2011 bis Ostern 2012 hin, da ich noch Sachen an der Universität Potsdam zu tun hatte und Bewerbungen schrieb. Man weiß ja nicht ob ein Antrag letztendlich bewilligt wird und die Wartezeit auf die Entscheidung kann schon mal 6 Monate dauern. Ab Ende März 2012 zog ich dann nach Kiel, da Barbara dort eine Postdoc-Stelle am meeresbiologischen GEOMAR-Institut angenommen hatte. Und ab Ende Mai wurde mir dann die Stelle in Bergen/Norwegen am Havforskningsinstituttet (Ozeanforschungsinstitut) angeboten. Dazu konnte ich ja nicht nein sagen, da ich ja eine Beschäftigung und auch ein bisschen Geld brauchte. Barbara konnte auch von Bergen aus arbeiten und wir zogen dann Ende Juli 2012 dorthin
Von der Bewilligung des Forschungsstipendiums der DFG erfuhr ich nach telefonischer Anfrage erst Oktober 2012, da der Brief der Bewilligung durch die Umzüge in der Post verloren ging. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, hatte ich in Bergen doch nette Arbeitskollegen und Norwegen gefällt mir als Land ja sowieso. Trotzdem, wann hätte man schon mal wieder so einfach die Gelegenheit für über ein Jahr nach Neuseeland (später dann Australien) zu gehen? Barbara hatte auch nichts dagegen, das kalte, regnerische und kulturarme Bergen zu verlassen. So entschieden wir uns der Nordhemisphäre bald den Rücken zu kehren. 
 Ich nahm Kontakt mit meinem Professor in Auckland/Neuseeland auf und teilte ihm mit, dass ich ihn nun für über ein Jahr besuchen kommen könnte. Er teilte mir daraufhin mit, dass er wahrscheinlich Anfang 2013 eine Professur in Sydney/Australien annehmen wird, was er dann schließlich auch tat. Nun gut, Sydney ist nun auch nicht so weit von Neuseeland entfernt, dann geht es eben nach Australien. Ich möchte gar nicht von dem ganzen bürokratischen Aufwand bzgl. der DFG berichten, die sich nicht so leicht mit meinem ‚Arbeitsplatzwechsel‘ tat. Kurzum, nach etlichen Schriftstücken und neuerlichem Kurzgutachten (dieser ganze Prozess dauerte von November 2012 bis Februar 2013), wurde mir genehmigt nach Sydney anstatt nach Auckland zu gehen. Nun konnten die eigentlichen Vorbereitungen für den Australienaufenthalt beginnen...

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