Mittwoch, 12. Februar 2014

Schnorcheln mit ‚Blauen Flaschen‘

Da wir im Moment Sommer haben und es manchmal recht warm werden kann, sind Besuche am Strand angesagt. Das Meerwasser ist hier jedoch von der Temperatur recht frisch, also eine echte Abkühlung, wenn man aufgeheizt vom Sonnenbad hineinspringt. Für Schnorcheln ist kaltes Wasser ohne Neopren jedoch nicht so gut.

der Schnorchelgrund in Gordon's Bay

An unserem ersten Schnorcheltag (17.01.) an Sydneys Stränden machten wir leider gleich eine negative Erfahrung. Wir suchten uns eine geschützte Bucht, Gordon’s Bay, mit vielen Felsen aus. Wir begaben uns also ins kalte Wasser und schnorchelten am Felsufer entlang. Plötzlich schrie Barbara auf und ich spürte wie sich eine Art Schnur um meinen Fußknöchel wickelte. Zuerst dachte ich an eine Angelsehne, da ich auch so etwas wie einen blauen Schwimmkörper auf der Wasseroberfläche vernahm. Doch als ich die Schnur abstreifte und sich plötzlich ein brennender Schmerz bemerkbar machte, wusste ich, dass es sich um eine Qualle handeln musste. Barbara hatte es am Handgelenk erwischt. Wir begaben uns unverzüglich aus dem Wasser und begutachteten unsere ‚Verbrennungen‘. Es tat höllisch weh und wir liefen zum nächstgelegenen großen Strand (Coogee Beach), um Hilfe von den Rettungsschwimmern zu bekommen. Die meinten nur, dass wir die Stellen mit Süßwasser abspülen und dann mit Eis kühlen sollten. Sie gaben uns Eis und nach 1-2 Stunden ließ das Brennen auch tatsächlich nach und dann fühlte es sich so an, als ob man in ein Feld Brennnesseln gefasst hätte.

an den Strand gespülte Blue Bottle (Quelle: Wikipedia)

Was uns genesselt hatte war jedoch keine ‚normale‘ Qualle, sondern eine Staatsqualle, genauer gesagt eine Seeblase. Das Tier wird so genannt, da es aus einer Kolonie von Polypen besteht, die durch eine gasgefüllte Blase an der Oberfläche treiben. Ein einzelner langer Tentakel mit giftigen Nesselzellen verläuft von der Blase ins Wasser und versorgt die Seeblase mit Nahrung. Die um Sydney herum vorkommende Art wird ‚Blue Bottle‘, ‚Portuguese Man-of-War‘ oder lokal auch einfach ‚Stinger‘ genannt.
Zu beachten ist auch, dass man die genesselten Stellen nicht mit Essig (wie bei anderen Quallen) behandeln sollte, sondern eher mit heißem Wasser, was die Eiweiße des Gifts denaturieren lässt. Die Nesselungen an Barbaras Handgelenk waren noch 2 Wochen zu sehen. Meine verschwanden schon am nächsten Tag.

die Blue Bottle-Markierungen am nächsten Tag


Da kann man nur noch auf den Pinnwandeintrag in meinem Büro verweisen, welcher übrigens nicht von mir stammt...

1 Kommentar:

  1. Ja, die blue-bottles, habe ich hier in Suedafrika auch schon schmerzhafte Erfahrung mit gemacht. Seitdem checke ich immer am Strand ob es viele angespuelte Quallen gibt, bei bestimmten Stroemungen und Winden kommt das haeufiger vor.

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