Mittwoch, 26. Februar 2014

Performance ‘Day for Night’

13.02.14 – Barbara half ehrenamtlich (engl. Volunteer) bei einer Aufführung ‘Day for Night’ im Kunstveranstaltungsort ‚Carriage Works‘. ‚Day for Night‘ ist eine Veranstaltung des ‚Sydney Gay and Lesbian Mardi Gras‘, einem im Februar stattfindenden dreiwöchigen Schwulen- und Lesbenfestival. Für ‚Day for Night‘ schlossen sich etliche schwule und lesbische Künstler zusammen und boten sich wiederholende kurze Aufführungen moderner Kunst in einer riesigen abgedunkelten Halle dar.




Bei einer Aufführung saßen sich zwei Frauen an einem langen Tisch minutenlang ohne Regung gegenüber bis das Stück mit einem Knall und Konfetti beendet wurde (siehe Fotos). Das Stück symbolisiert eine (Liebes-)Beziehung, in welcher man manchmal lange Perioden mit Warten und Langeweile aushalten muss (symbolisiert durch das langandauernde Anstarren) und kurze Perioden der Harmonie und der Magie erfährt (wenn die Kanone das pinke Konfetti in die Luft schießt). Dann gab es mehrere moderne Tanzdarbietungen und eine Head-Banging-Performance, welche sich mit der weiblichen Hysterie und deren mannigfaltigen Bedeutungen über die Zeit befasste (siehe Video).







Manly Sealife Sanctuary

09.02.14 – In Manly, nordöstliches Sydney, besuchten wir das Manly Sealife Sanctuary. Dabei handelt es sich um eine relativ kleine aber feine Aquariumanlage. Manly erreicht man vom Circular Quay mit der Fähre. Das Wetter an diesem Sonntag war wunderbar sonnig und die Fähranlage total überfüllt mit Touristen. Wir kamen gerade noch so auf die Fähre, welche immerhin 2000 Leute fasst und jede halbe Stunde ablegt.
Das Manly Sealife Sanctuary befindet sich unweit der Fähranlegestelle und beinhaltet diverse kleine und einige große Aquarien. Unter anderem auch einen kreisförmigen Tunnel durch ein Aquarium mit großen Haien, Rochen und Meeresschildkröten. Wir machten eine Führung durch den Tunnel mit und erfuhren viele Details über einige der großen Exemplare, welche eigene Namen besitzen und schon viele Jahre im Aquarium verweilen. Viele der hier gehaltenen Tiere wurden verletzt eingeliefert, gesund gepflegt und werden zum Teil für eine erneute Auswilderung vorbereitet. Man konnte auch viel über die verschiedenen Haitypen lernen.



Das Sealife Sanctuary beinhaltet auch eine Anlage mit Zwergpinguinen, welche auch hier um Sydney herum vorkommen und zu den kleinsten Pinguinen der Welt zählen. Eine kleine Kolonie (ca. 2-10 Tiere) hatte sich vor ein paar Jahren direkt unter dem Fähranleger angesiedelt und existierte etliche Jahre. Leider ist die Kolonie vor ein paar Jahren vermutlich durch zu hohe Sterblichkeit wieder verschwunden. Diese Kolonie war auch der Grund, warum man Hunde nur angeleint in Manly führen darf.

Fotos Manly Sea Life Sanctuary


Nachdem wir wieder zurück in Sydneys Kernstadt waren, trafen wir uns mit dem Sohn einer ehemaligen Arbeitskollegin von Potsdam im Victoria Park (gleich vor meiner Universität gelegen, in dem sich auch mein Schwimmbad befindet). Dort fand ein Festival ‚Fair Day‘ im Zuge des ‚Mardi Gras‘ (mehr zum ‚Mardi Gras‘ in einem späteren Blogeintrag) statt.

Sonntag, 23. Februar 2014

Drachenbootrennen

08.02.14 – Am Samstag und Sonntag fand ein ‚Dragon Boat race‘ am Darling Harbour statt. Wir waren erstaunt, wie viele Drachenbootteams es in und um Sydney gibt. Die Teams, aufgeteilt in verschiedene Kategorien, lieferten sich kurze Sprints und wurden von vielen Fans angefeuert.

Drachenboot im Darling Harbour


Olympischer Park & Chinesische Neujahrsfestparade

02.02.14 – Olympic Park
Am Sonntag besichtigten wir den Olympic Park von Sydney, welcher im Jahr 2000 das Zentrum der Olympischen Sommerspiele war. Nach den Olympischen Spielen wurde das Gebiet zu einem Naherholungsgebiet ausgebaut und größere sportliche und kulturelle Veranstaltungen finden dort statt. Wir wanderten durch den Park und kamen auch zu einer beeindruckenden kreisförmigen Aussichtsplattform (Brickpit Ring Walk), gebaut über einem Teich in einem ehemaligen Steinbruch. Auf dem Rundweg (18,5 Meter über dem Teich) gab es etliche Informationstafeln über eine ehemalige Ziegelsteinfabrik oder über Renaturierungsmaßnahmen nach deren Schließung im Jahr 1988.

Olympic Park & Chinese New Year Parade


Chinese New Year Twilight Parade
Am Abend fand in der Innenstadt (CBD) noch die Chinese New Year Twilight Parade statt. Für die Chinesen ergibt sich der Neujahrstag aus dem Mondkalender, welcher durch einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar bestimmt wird. Am 31. Januar diesen Jahres wurde also das chinesische Jahr des Holz-Pferdes eingeleitet. Der chinesische Kalender hat einen 60- und 12-jahreszyklus welchem verschiedene Elemente (z.B. Holz, Erde, Feuer, Metall) und Tierzeichen zugeordnet werden. Ich wurde z.B. im Jahr des Erd-Pferdes geboren. Das Neujahrsfest dauert gewöhnlich mehrere Tage an.
In Sydney gibt es ein Chinatown zwischen dem CBD und Darling Harbour. Die Neujahrsparade führte von der Stadthalle (Town Hall) im Zentrum des CBD, vorbei an Chinatown zum Darling Harbour. Unzählige Wagen mit Pferdstatuen, aber auch Statuen der anderen 11 Tierzeichen, zogen durch die Stadt. Dazwischen traten Drachentänzer auf und diverse Vereine begleitet von Musikern zogen die Straße entlang. Die folgenden Videos vermitteln einen Eindruck von der Parade und auch von der Anzahl der Schaulustigen.







Lolo Lovina Caravan in Newtown

01.02.14 – Das ‘hippe’ (nicht Hippie) Viertel Newtown ist eines der buntesten Stadtteile Sydneys und man könnte es als einen Mix von Berliner Kreuzberg, Friedrichshain und Prenzlauer Berg beschreiben. Coole Bars, Pubs (Kneipen) und Geschäfte flankieren die Hauptstraße, an der man viele interessante Leute beobachten kann.
An einem Abend schauten wir uns dort auf der Straße ein Konzert der Gruppe Lolo Lovina an, welche eine Art Balkanmusik spielen und sich selbst als Zigeuner bezeichnen. Es handelte sich an diesem Abend aber nicht um ein gewöhnliches Konzert, da sie eine die Geschichte der Zigeuner in ihren Liedern erzählten. 




Mittwoch, 12. Februar 2014

Schnorcheln mit ‚Blauen Flaschen‘

Da wir im Moment Sommer haben und es manchmal recht warm werden kann, sind Besuche am Strand angesagt. Das Meerwasser ist hier jedoch von der Temperatur recht frisch, also eine echte Abkühlung, wenn man aufgeheizt vom Sonnenbad hineinspringt. Für Schnorcheln ist kaltes Wasser ohne Neopren jedoch nicht so gut.

der Schnorchelgrund in Gordon's Bay

An unserem ersten Schnorcheltag (17.01.) an Sydneys Stränden machten wir leider gleich eine negative Erfahrung. Wir suchten uns eine geschützte Bucht, Gordon’s Bay, mit vielen Felsen aus. Wir begaben uns also ins kalte Wasser und schnorchelten am Felsufer entlang. Plötzlich schrie Barbara auf und ich spürte wie sich eine Art Schnur um meinen Fußknöchel wickelte. Zuerst dachte ich an eine Angelsehne, da ich auch so etwas wie einen blauen Schwimmkörper auf der Wasseroberfläche vernahm. Doch als ich die Schnur abstreifte und sich plötzlich ein brennender Schmerz bemerkbar machte, wusste ich, dass es sich um eine Qualle handeln musste. Barbara hatte es am Handgelenk erwischt. Wir begaben uns unverzüglich aus dem Wasser und begutachteten unsere ‚Verbrennungen‘. Es tat höllisch weh und wir liefen zum nächstgelegenen großen Strand (Coogee Beach), um Hilfe von den Rettungsschwimmern zu bekommen. Die meinten nur, dass wir die Stellen mit Süßwasser abspülen und dann mit Eis kühlen sollten. Sie gaben uns Eis und nach 1-2 Stunden ließ das Brennen auch tatsächlich nach und dann fühlte es sich so an, als ob man in ein Feld Brennnesseln gefasst hätte.

an den Strand gespülte Blue Bottle (Quelle: Wikipedia)

Was uns genesselt hatte war jedoch keine ‚normale‘ Qualle, sondern eine Staatsqualle, genauer gesagt eine Seeblase. Das Tier wird so genannt, da es aus einer Kolonie von Polypen besteht, die durch eine gasgefüllte Blase an der Oberfläche treiben. Ein einzelner langer Tentakel mit giftigen Nesselzellen verläuft von der Blase ins Wasser und versorgt die Seeblase mit Nahrung. Die um Sydney herum vorkommende Art wird ‚Blue Bottle‘, ‚Portuguese Man-of-War‘ oder lokal auch einfach ‚Stinger‘ genannt.
Zu beachten ist auch, dass man die genesselten Stellen nicht mit Essig (wie bei anderen Quallen) behandeln sollte, sondern eher mit heißem Wasser, was die Eiweiße des Gifts denaturieren lässt. Die Nesselungen an Barbaras Handgelenk waren noch 2 Wochen zu sehen. Meine verschwanden schon am nächsten Tag.

die Blue Bottle-Markierungen am nächsten Tag


Da kann man nur noch auf den Pinnwandeintrag in meinem Büro verweisen, welcher übrigens nicht von mir stammt...

Montag, 10. Februar 2014

Australia Day

26.01.14 – Australia Day ist Australiens Nationalfeiertag, da an diesem Tag im Jahre 1788 die erste englische Flotte an einer Bucht in Sydney anlandete. Von hier aus sollte Australien besiedelt werden. Die meisten Leute der Flotte waren Strafgefangene (756 Häftlinge zu 550 Besatzungsmitglieder). Die Aborigines könnten (und tun das zum Teil auch) diesen Tag als ‚Invasion Day‘ sehen, da sie von diesem Zeitpunkt aus verdrängt und getötet wurden. Deshalb nahmen wir an diesem Tag an Veranstaltungen sowohl der eingewanderten Australier als auch der Ureinwohner teil.

Fotos zum Australia Day

Am Vormittag begaben wir uns zum Dawes Point (gegenüber der Oper und unterhalb der großen Hafenbrücke), um uns den Ferrython anzuschauen. Dabei handelt es sich um ein symbolisches Rennen mit Fährbooten. Der Ferrython ist nicht unbedingt am Australia Day, sondern findet am letzten Tag des Sydney Festivals statt, welcher in diesem Jahr zufälligerweise mit dem Nationalfeiertag zusammenfiel. Die Fährboote wurden von einem ungeheuren Aufgebot an anderen Schiffen begleitet. Der ganze Hafen war so übervoll mit kleinen Booten und großen Schiffen.




Nicht weit vom Hafen entfernt spielte die Band ‚Lolo Lovina‘ in einem umgebauten Wohnwagen. Sie bezeichnen sich selber als Gypsies (Zigeuner) und spielen eine Art Balkanmusik. Die Musik war echt gut und lud zum Tanzen ein...




Danach fuhren wir zurück in unseren Stadtteil, wo im angrenzenden Victoria Park das Yabun-Festival stattfand. Auf diesem Festival traten viele Künstler der Aborigines und der Torres-Strait-Insulaner auf und es gilt als eine der wichtigsten Musikveranstaltungen der Ureinwohner Australiens.




Am Abend begaben wir uns zur einer Open-Air-Veranstaltung mit klassischer Musik unter Sternenhimmel (Classical Music under the Stars), der Symphony in the Domain. Im Fokus stand die Orchestersuite ‚Die Planeten‘ des englischen Komponisten Gustav Holst. Am Schluss gab es noch ein nettes Feuerwerk..





Sydney Festival (09.-26.01.14)

Merchants Store (13.01.)
In Sydney fand im Januar über zwei Wochen lang das Sydney Festival statt. In diesem Zeitraum ist das künstlerische und kulturelle Angebot auf einem Hoch. An vielen Orten finden Konzerte, Theater- oder Filmaufführungen statt und es gibt etliche interessante Kunstinstallationen über die Stadt verteilt. Wie z.B. dem 'Merchants Store', bei der eine auf dem Boden nachgestellte Häuserfassade eines tatsächlich in Sydney existierenden Hauses gespiegelt wird. Man kann sich dann auf die Häuserfassade legen und lustige Selbstporträts (auf neudeutsch auch 'Selfie' genannt) schießen.

Sydney Festival Village & Spiegelhaus

Sacrilege (23.01.)
In der Nähe des Festival Village, welches sich im Hyde Park befand, war eine riesige Hüpfburg mit dem Namen 'Sacrilege' aufgebaut. Die Erscheinung der Hüpfburg war dem englischen Stonehenge nachempfunden und das Hüpfen war für Groß und Klein gedacht. Wir gönnten uns den Spaß an meinem Geburtstag.





meine Geburtstagstorte


Kulturelle Veranstaltungen (18. & 23.01.)
Während des Sydney Festivals schauten wir uns auch zwei Aufführungen im Seymour Centre, welches sich gleich bei uns um die Ecke befindet, an. Zum einen ‚Chi Udaka‘, bei dem indischer Tanz mit japanischem Trommeln kombiniert wurde. Und an meinem Geburtstag ‚Lao Qiang‘, bei dem eine extra eingeflogene Gruppe von Chinesen verschiedene Geschichten in Musik und Schattenpuppentheater darboten. Leider durfte man dort nicht filmen und auch keine Fotos machen. Dafür hatten dann aber die Veranstaltungen meine volle Aufmerksamkeit.


Gummiente und Spaßpark (19.01.)
Einen Tag fuhren wir in den Vorort Parramatta, da sich dort eine gigantische Gummiente, ‘Rubber Duck’, auf einem Fluss befinden sollte. Auf dem Weg zur Gummiente kamen wir noch ein einem ‚wachsenden‘ Kunstwerk vorbei, welches den Namen ‚Projekt 28‘ hatte, und bei dem die Größe aller besuchenden Leute vermessen und an die Wand eines weißen Raum geschrieben wurde. Mächtig interessant, natürlich...
Das Zentrum von Parramatta war gar nicht so unhübsch, wie wir zuvor von einigen Leuten vernommen hatten. Es standen ein paar nette Gebäude herum und die Einkaufsstraße war auch verkehrsberuhigt (was hier im autoverliebten Australien relativ selten ist). Zudem fließt der Parramatta-Fluss durch die Vorstadt. Und auf diesem Fluss schwamm sie nun, die wirklich riesige, gigantische, gelbe Gummiente, zu bestaunen auf etlichen Fotos.
Danach erkundeten wir die Wege am Flussufer entlang. Am Flussufer lagen auch einige historische Stätten, wie Gebäude des ‚Dairy Precinct‘ (dt. Milchbezirk) oder das alte Government House (Regierungshaus). Zu guter Letzt kamen wir noch auf einen Uferweg, auf dem Aborigines-Malereien abgebildet waren. Die Malereien symbolisieren die Interaktionen der ursprünglich hier beheimateten Aborigines (Burramattagal-Leute) mit dem Fluss und später dann mit den ersten weißen Siedlern.

Parramatta & Funpark

Danach fuhren wir mit dem Zug weiter zum Vorort Bidwill, wo vom Sydney Festival eine ‚Fun Park‘-Veranstaltung stattfand. Auf einem Parkplatz eines schon lange leerstehenden Einkaufszentrums führten verschiedene Gruppen Darbietungen von Musik, Tanz bis Akrobatik auf. Daneben gab es noch Führungen mit verschiedenen Themengebieten. Wir nahmen an einer ‚mystischen‘ Führung teil, die sich am Ende jedoch als eine Art Informationsveranstaltung zur Geschichte des leerstehenden Einkaufszentrums entpuppte. In einigen benachbarten Häusern gab es auch Ausstellungen, wie z.B. eine Sammlung über den Zauberer von Oz, oder eine Ideenwerkstatt bei der Leute ihre Ideen zur Strukturierung der Gemeinde oder vom Häuserbau in gebastelten Papier-Modellen darstellten. Hier noch einige Videos zum beschriebenen Fun Park Event: