Mittwoch, 5. März 2014

Im Tal der Blutsauger

02.03.14 – Aufgrund der bisherigen Fotos im Blog könnte der Gedanke aufkommen, dass hier in Sydney immer die Sonne scheint. Das liegt aber daran, dass wir eher gut-Wetter-Touristen sind. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Es regnet häufig und manchmal auch tagelang. Laut Statistik kommt über das Jahr in Sydney im Mittel mehr als die doppelte Menge an Niederschlag wie in Berlin herunter. Und irgendwann muss das ja auch mal passieren. Es regnete von Donnerstag bis Samstag mehr oder weniger stark durch. Am Sonntag sagte ein Wetterbericht eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von nur 20-30% voraus, weshalb wir uns an eine Wandertour wagten. Wir fuhren mit dem Zug eine Stunde in den Norden und wollten dort den 10 km langen Mount Kuring-Gai track zur Berowra Bahnstation angehen.
Zu Beginn unserer Wandertour regnete es noch nicht und der Pfad schien ganz nett zu sein. Man hatte das Gefühl in einem Regenwald zu sein, überall die lauten und exotischen Geräusche von unbekannten und nicht zu entdeckenden Insekten und Vögeln. Plötzlich schrie Barbara vor Schreck auf, da sie ein Tier an ihrer Hüfte entdeckte, welches sich nicht so schnell entfernen ließ. Als es dann plötzlich auf dem noch betonierten Weg lag, sahen wir, dass es sich um einen Blutegel handelte. Dieser hatte auch sich auch schon etwas an Barbara gelabt, wie eine kleine blutende Stelle erkennen ließ. Wir konnten uns bis dahin noch nicht erklären, wie dieser Egel an Barbaras Hüfte gekommen war und setzten unsere Tour fort.
Es fing an zu tröpfeln und der Weg wurde nun auch zu einem anspruchsvollen Wanderpfad. Plötzlich entdeckten wir etliche Egel an Barbaras langer Jeans und an unseren Schuhen. Sie ließen sich auch nicht so einfach entfernen, da sie sich recht gut mit ihren Saugnäpfen festhalten konnten. Diese landlebenden Egel saugten sich beim Vorbeigehen an den Schuhen fest und bewegten sich recht flink an unseren Beinen hinauf. Wir gingen zunächst weiter, doch je mehr wir uns einem parallel zum Pfad verlaufenden Bach näherten, umso mehr wurden wir von den blutrünstigen Saugern attackiert. Außerdem wurde der Regen stärker, was sich vermutlich noch begünstigend auf das Erscheinen der Egel ausgewirkt haben könnte. Deshalb beschlossen wir umzukehren. Wir rannten quasi den Pfad zurück und trotzdem mussten wir etliche Male anhalten, um die Egel an den Hosenbeinen und den Schuhen zu entfernen.

http://www.treknature.com/gallery/Oceania/Australia/photo11325.htm

Wieder in der ‚Zivilisation‘ angekommen, suchten wir eine Toilette in einem nahegelegen Shoppingcenter auf. Dort kontrollierten wir unsere Hosen und Schuhe nach den Blutsaugern und ich tauschte mein völlig durchweichtes T-Shirt mit einem noch trockenen Pullover. Wir fanden noch etliche Egel, welche ich in die Toilette schmiss, um sie später weiter weg zu spülen. Es dauerte nicht eine Minute, da befand sich der erste Egel schon auf der Klobrille und bewegte sich suchend wie ein Tentakel. Es war wie in einem Horrorfilm: ‚Killeregel greifen an‘. Ich war echt von der Bewegungsgeschwindigkeit dieser landlebenden Egel überrascht. Landlebende Egel soll es wohl nur in Australien und in Asien geben. Diese Egel werden hier ‚Australian bush leech‘ oder ‚Australian land leech‘ genannt und werden von Wanderern gehasst. Zum Abschluss noch ein paar Fotos von unserer abgebrochenen Wandertour.

Fotos Mount Kuring-Gai track

Montag, 3. März 2014

Couchsurfing & Darling Harbour-Feuerwerk

22.02.14 – Über das Wochenende hatten wir einen ‚Couchsurfer‘ bei uns. ‚Couchsurfing‘ ist ein Gastfreundschaftsnetzwerk über das man bei Leuten (meist bis zu 3 Nächte) kostenlos übernachten kann oder Übernachtungsplätze anbieten kann. Ein Dennis aus Baden-Würtemberg blieb 3 Nächte bei uns und hatte sich viel vorgenommen, da er nur 3 Tage in Sydney war, bevor er weiter nach Neuseeland reiste.


Am Samstagabend gingen wir mit ihm zum Darling Harbour, um dort das samstäglich stattfindende Feuerwerk anzuschauen. Es waren sehr viele Leute am Darling Harbour, welche auf das Feuerwerk warteten, sich in den vielen Bars und Restaurants aufhielten, oder die Aufführungen der Straßenkünstler bestaunten.


Halbinsel - Barrenjoey Headland

20.02.14 – Wir machten einen Ausflug zu einer im wahrsten Sinne des Wortes hammermäßigen Halbinsel ca. 50 km nördlich von Sydney. Nach einer 2-stündigen Busfahrt erreichten wir die Ortschaft Palm Beach. Von dort führt ein schmaler Dünenstreifen (auch Tombolo genannt) zum ‚Barrenjoey Headland‘, dem felsigen Ende der Halbinsel auf dem sich ein Leuchtturm befindet. Auf einer Seite des Dünenstreifens erstreckt sich der dem Pazifik zugewandte Strand ‚Palm Beach‘ und auf der anderen Seite befindet sich die geschützte Pittwater-Bucht.



Wir liefen entlang der Strände zum Barrenjoey Head und dann den ‚Smugglers Track‘ (dt. den Weg der Schmuggler) hinauf zum Leuchtturm. Auf dem Barrenjoey Headland musste es vor ein paar Jahren ein Buschfeuer gegeben haben, da wir viele verkohlte Bäume sahen. Auf dem Plateau hatte sich auch der Unterwuchs noch nicht wieder erholt. Der Leuchtturm und seine angrenzenden Gebäude waren wegen Restaurierungsarbeiten leider geschlossen. Wir gingen zu einem Kliff, von dem man einen herrlichen Blick auf den Pazifischen Ozean und Palm Beach hatte. Mehr Informationen dazu gibt es im folgenden Fotoalbum.

Fotos Barrenjoey Headland